Coldplay in Zürich

Wisst ihr, was echte Aufregung ist? Wenn du unverhofft Coldplay sehen kannst – und das im Golden Circle…

Act: Coldplay
Event: Mylo Xyloto-Tour
Datum: 26.05.2012
Ort: Letzigrundstadion, CH-Zürich
Zeit: 18.45 Uhr
Türöffnung: 16.30 Uhr
Support Acts: Rita Ora, Marina and the Diamonds

Ich dachte, ich würd gegen 14 Uhr beim Letzigrund Stadion sein, damit ich entweder Glück hab und früh genug da bin, oder zu spät und dann hinten im Golden Circle stehen würde, was auch okay gewesen wäre.  Es war ein wunderschöner Tag. Blauer Himmel, Sonnenschein, sehr warm. Sonnencreme war Pflicht. Es waren noch nicht viele Leute da. Höchstens 20 würd ich sagen. Darunter offensichtlich einige UK Fans sowie einige Französisch sprechende Leute. Ich ging dann die Lage ums Stadion checken, bevor ich mich hinsetzte. Ich kam am Backstagebereich vorbei. Da standen etwa 20 Beat the Street Busse, viele Lastwagen und der Backstagebereich war riesig. Da gabs wohl ein grosses Verpflegungszelt. Einige spielten Fussball und ich denke da sass Marina (Marina and the Diamonds) in der Sonne, aber von der Distanz aus konnte ich das nicht so genau sehen. Ich setzte mich dann in meinem Sektor hin und wartete auf die Türöffnung ein paar Stunden später.

Etwa um 16.30 Uhr wurden die Leute rein gelassen. Es war ziemlich zivilisiert. Jeder kriegte ein etwas seltsam aussehendes Armband. Es hiess, die Armbänder würden leuchten, aber fand nicht wirklich heraus wie das funktionieren würde. Sie waren in verschiedenen Farben, von Twitter gesponsort? Coldplay stand drauf und enthielten so ne Art Sensor. Naja, mal abwarten. Ich kam also ins Stadion und es war zuerst etwas verwirrend. Wohin jetzt? Also, irgendwie musste ich da hinein und runter nach vorne. Runter die steilen Eisentreppen, rüber zu den Barrieren zum Golden Circle. Sie strichen das Ticket nur durch und nahmen es einen nicht weg. Und da hab ich die 1. Reihe erreicht. Es war eigentlich echt einfach. Und noch besser, ich stand in der ersten Reihe, am Ende des Laufstegs, beinahe in der Mitte. Genial! Ich sass da in der ersten Reihe, ass Eis, redete mit den anderen Leuten um mich rum, versuchte mein rein geschmuggeltes Wasser einzuteilen. Ich hab in der Menge einige bekannte Gesichter entdeckt und nicht viel später kriegte ich Gesellschaft von einigen. Die konnten ohne Probleme immer wieder rein und raus aus der Menge, kamen immer wieder bis nach vorn.

Die Show begann etwa um 18.45 Uhr mit dem ersten Support, Rita Ora. Ich würd sagen, sie war okay. Ich hab auf jeden Fall schlimmere Support Acts gehört und gesehen. Allerdings brachte sie das Publikum nicht so in Stimmung, egal was sie versuchte. Die Leute schienen nicht zu sehr interessiert an ihr. Es wurde besser mit dem zweiten Support, welcher Marina and the Diamonds war, die ich den Abend zuvor schon gesehen hatte. Sie war sehr speziell in ihrem türkisfarbenen Kleid und dem Prinzessinenlook auf dieser riesigen Open Air Bühne. Die meisten schienen sie nicht zu kennen.

Und dann endlich, endlich gegen 20.45 Uhr begann die Show, auf die die 48’000 Leute gewartet haben. Chris Martin, Jonny Buckland, Guy Berryman und Will Cahmpion kamen mit einem ziemlichen Knall auf die Bühne und liessen die Leute vom ersten Moment an austicken, als sie mit dem Song, der der Tour den Namen gibt, los legten: Mylo Xyloto. Dieser ging in „Hurts like heaven“ über. Chris Martin spielte auf jeden Fall eine grosse Rolle dabei, dass die Leute so begeistert waren. Er sprang und rannte quer über die Bühne, von einer Seite auf die andere, von hinten nach vorne und wieder zurück, über die drei Laufstege. Kann mich an keinen andern erinnern, der so crazy über die Bühne rennt. Da flog irgendwann sogar die Gitarre durch die Luft und keine Ahnung, wo die genau landete und ob sie noch lebt .

Plötzlich begannen die Bänder zu leuchten und blinken. Da es noch hell war, bemerkte man das evtl. im ersten Moment gar nicht. “The Scientist”, “Yellow”, “Princess of China”, “Viva La Vida”, “Charlie Brown”, “Paradise”, “Us Against The World”, “Fix You”…all die grossartigen Lieder und ich erkannte sogar einige Lieder mehr, als ich dachte. Es gab Feuerwerke, riesige Bälle flogen plötzlich übers Publikum weg, verschieden förmiges „Confetti“ wurden ins Publikum geblasen und natürlich die unglaublichste Lichtshow auf dem Bildschirm sowie im ganzen Stadium durch das integrierte Publikum, das die leuchtenden Armbänder trug. Sie leuchteten und blinkten auf Kommando. Eine unglaubliche, energische Show. Die Besucher sprangen herum, jubelten ,schrien und sangen mit. Immer wieder setzte sich Chris Martin mal einfach ans Klavier, damit sich die Leute beruhigen konnten und gab ihnen eine Chance durchzuatmen.

Um 22 Uhr rum verabschiedeten sie sich und verliessen die Bühne, um hinten im Stadion auf einer kleinen Bühne ihre Zugaben zu spielen. Ich weiss nicht, wies bei euch war, aber ich stand da total überwältigt. Sie kamen zurück auf die Hauptbühne, um die Show endgültig zu beenden. Man konnte kaum glauben, dass alles vorbei war. Die Lichter gingen an, die Bühne wurde gleich wieder abgebaut und verpackt. Eine Reinigungsmanschaft begann mit Besen durchs Stadion zu gehen und die Leute rauszuschicken. Ich habe in einem Artikel gelesen, dass Coldplay oft auf Listen der „Bands, die man live gesehen haben muss, bevor man stirbt“ zu finden seien – sie gehören auf jeden Fall auf diese Liste und ich empfehle, geht und seht sie euch an! Sie sind es absolut wert.

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