Bligg im Bierhübeli Bern

Nachdem ich nach dem Tourstart von Bligg vor rund 3 Wochen mit etwas gemischten Gefühlen heim bin, war ich nochmals am ersten der beiden Bern Konzerten mit dabei. Und es lag wohl schon etwas am Tourstart, dass ich das Konzert damals nicht ganz so als gelungen empfand. Im Bierhübeli war es gleich viel besser.

Das Intro begann und ein Konfettiregen ging übers Publikum. Ich fragte mich gleich, ob das in Zofingen auch so war. Ich hatte in Zofingen den Eindruck, dass nicht alles funktioniert hatte, wie es sollte. Kann es aber auch nicht genau sagen. In Bern war auf jeden Fall einiges anders und besser als in Zofingen. Die Setlist ist natürlich auf der ganzen Tour dieselbe und das Konzert an sich dauerte auch nicht viel länger als bei Tourstart, aber ich fand, das Ganze wirkte von Anfang an gleich viel entspannter.

Es war eine andere Sängerin mit dabei, Jessy Howe, ansonsten aber einfach seine übliche Band. Bligg schien gesprächiger, trieb das Publikum damit gleich viel mehr an. Er schnappte sich auch hier wieder ein Fan-Handy aus der vorderen Reihe, um ein Video zu machen. Nur, bevor er begann, schaute er sich bei diesem den Inhalt noch etwas genauer an. Jaja, wer schon öfters mal bei Bligg am Konzert war, der überlegt zweimal, was er ihm so anvertraut, hatte er in der Vergangenheit schliesslich auch schon Handtaschen durchstöbert. 😉 Aber es gab damit für die Handybesitzerin noch zusätzlich eine Sprachnachricht in eine ihrer Whatsapp-Gruppen. Hätte man mal die Reaktion der Empfänger sehen müssen.

Obwohl das sehr durchmischte Publikum am Anfang eher zurückhaltend war, war die Stimmung gut. Merkte ich auch erst nach ein paar Songs, dass das Bierhübeli ja eigentlich gar nicht sehr voll war: Der Balkon war zu und das Publikum stand eher locker, nicht so eingeengt vor der Bühne. Es war das erste von zwei Konzerten und ich fragte mich wie es dann am Tag danach wohl aussehen würde. Gut, es war Mittwochabend, aber ich hatte irgendwie geglaubt, dass Bligg so ein Bierhübeli locker füllen würde. Aber bei zwei aufeinanderfolgenden Shows ist es halt auch für ihn offensichtlich schwieriger. War jemand beim zweiten Abend in Bern dabei? Erzählt doch mal. Bligg fand es aber auch gar nicht so schlimm. So sei es eben schön im intimeren Rahmen.

Bligg machte wie gesagt gut Stimmung an dem Abend. Und vor allem bekannte Hits wie eben „Manhatten“ „Rosalie“, „Musig i dä Schwiiz“ oder „Mundart“ kamen auch hier beim Publikum besonders gut an. Bei letzterem wurden wie damals bei der „Service Publigg“-Tour Shot-Gläser auf die Bühne gebracht. Sei ja aber nur Sirup drin. 😉
Während des Konzertes holte Bligg auch ein kleines Mädchen aus der vordersten Reihe von den Schultern einer Mutter zu sich auf die Bühne, um die Mutter etwas zu entlasten. Die Kleine erhielt das komplette Paket: Er deckte sie mit diversen Merchandise-Artikeln ein. Da gabs ganz viel „jööh“, als sie super höflich und etwas schüchtern die Geschenke annahm. Sie durfte sich darauf natürlich für einen Song noch hinten neben Sam-B stellen und das ganze Spektakel hautnah mitverfolgen.

Bei „Lah sie redä“ stand Bligg plötzlich mitten im Publikums, womit sich dann doch auch der Hinterste und Letzte ziemlich mit der Euphorie anstecken und mitreissen liess. Da meinte Bligg zurück auf der Bühne auch, dass er genügend Handys im Publikum gesehen habe, um beim darauffolgenden Lied “Füür i de Venä“ das Lokal in ein Lichtermeer zu verwandeln. Klappte gut und war richtig schön. Und es wäre an dem Abend anscheinend auch nicht überraschend gewesen, wenn der Gitarrist und Akkordeon-Spieler in Mitten des Konzerts auf und davon wäre. Ihm widmete Bligg gegen Ende des Konzertes das Lied „Drachentöter“, da dessen Frau zu dem Zeitpunkt hochschwanger war und er jeden Augenblick hätte Papa werden können. Aber er beendete das Konzert. Ob das Kind nun da ist?

Ich konnte mir dann noch eine Setliste ergattern, die Bligg bei der Autogrammstunde noch unterschrieb. Praktisch an dem Abend natürlich, dass es nicht so viele Leute wie in Zofingen waren. Da kam man bei der Autogrammstunde viel schneller durch.

Das Konzert war wie erwähnt in Bern gleich so viel besser als in Zofingen gewesen. Und schlussendlich seh ich Bligg halt einfach immer wieder gerne live. Ich hoff, ich schaffs noch irgend an eine Sommerfestival-Show, da passt er nämlich immer besonders gut hin. Wer Bligg nun auf der „Instinkt“-Tour noch sehen möchte, muss sich beeilen. Die Tour endet nämlich nächstes Wochenende mit den letzten beiden Shows in Solothurn.

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Offizielle Webseite:
www.bligg.ch