Wake & Jam Festival Murten

Ach ja, ich bin mal wieder etwas in Verzug mit meinen Berichten. Möglicherweise Besuch ich zu viele Events, dass ich gar nicht mehr mit schreiben mitkomm. Aber ja, ich hoff, ihr lest auch ein Bisschen später noch gern, was ich zu berichten hab 😉

Ich hab also mal wieder Punkte bei Joiz eingelöst – und damit gings dann am Samstag ab ans “Wake & Jam” in Murten. Undiscovered Soul spielten am Samstag dort. Der einzige Grund, wieso wir überhaupt hinfuhren. Aber wie sich dann rausstelle, lohnte es sich definitiv auch wegen den anderen Bands und dem Festival an sich. Ich hatte aber auf dem Weg nach Thun erst mal mein Portemonnaie daheim vergessen und musste nochmals zurück. Aaargh! Ich war einfach schon mit den Gedanken beim Festival. Eine Stunde später als geplant kamen meine Kollegin und ich dann in Murten an. Wir suchten dann erst mal die Konditorei Aebersold. Oben in der Altstadt fanden wir den kleinen Laden. Dort gibts den besten “Nidlechueche”, hiess es. Und ja, als Festivalstart an dem Tag gabs ein solches Stück. Ich kann bestätigen, der war super lecker! Mit dem Shuttlebus gings dann also ans Festival. Erst mal ein Hin- und Her bis ich wusste, wo ich Tickets kriegte. Aber dann klappte alles tip top.

Das Festivalgelände war eingezäunt. Die Bühne war mal viel grösser, als wir das erwartet hatten. Draussen auf dem Murtensee fanden Wake-Boarding-Contests statt. Es hatte einen „Blob“, oder wie die das riesen Kissen nochmals nennen. Da sitzt einer drauf und ein anderer springt von oben drauf runter, damit es den anderen weg ins Wasser raus spickt. Der Trend-Fun-Sport überhaupt, oder so ähnlich 😉 Überall auf dem Festival-Gelände standen Sponsoren-Zelte, Foodstände, Bars und und und. Dafür, dass das Festival doch eher zu den kleineren Festivals gehört (wobei sie wohl doch über die 3 Tage sehr viele Besucher hatten), hatte es da eine riesen Auswahl an Verpflegung – Thaifood, Italienisch, Bratwürste und Hotdogs, Pommes, Schokofrüchte, Milkshakes. Da verhungerte keiner ^^ Kleines Foodparadies. Am Tag davor musste das Festival abgebrochen und evakuiert werden, weil es so stürmte. Das merkte man auch – überall war es sehr nass, sogar der Boden in den grossen Zelten war total durchweicht. Undiscovered Soul spielten schliesslich rund 1,5 Stunden früher als ursprünglich geplant, da einige gecancelte Shows vom Vortag ins Programm eingebaut wurden. Ich freute mich. Undiscovered Soul auf ner grossen Bühne – da können sie sich schön austoben 😉

Wake & Jam: Festival Area

Undiscovered Soul
Während des Soundchecks war weit und breit kein Publikum nur in der Nähe der Bühne. Aber die Souls sind Publikumsmagnete. Das hatten wir schon so oft erlebt und nun auch da in Murten. Sobald sie mit “Rolling on” ihr Konzert begannen, kamen die ganzen Leute daher. Die Souls zogen sie förmlich an. Die sechs hatten eine super Setlist zusammengestellt mit der sie all ihre Seiten präsentieren konnten. Wild und rockig, ruhig und harmonisch, melodiös und ausdrucksstark. Wer das Konzert nicht den Souls verfallen und von Jay’s Stimme beeindruckt verlässt, dem kann auch mehr geholfen werden- oder so 😉 Die Stimmung war sehr schön. Und wie bereits am Vortag, spielten sie natürlich den neuen Song „Ask Me“ sowie das 1975-Cover „Robbers“. Einfach überwältigend und total aufregend!

Wake & Jam: Undiscovered Soul

Open Season
Da die Souls ja früher als ursprünglich geplant gespielt haben, wäre mein Plan eigentlich gewesen danach zurück nach Thun zu fahren und Red Shoes gucken zu gehen, die relativ spontan vor dem El Camino spielten. Hätte gut gereicht und das schien meine Chance die Red Shoes endlich mal wieder live zu sehen. Mein Zug fuhr allerdings noch grad nicht. Somit blieb ich, um noch den einen oder anderen Song von Open Season mitzuhören. Eigentlich glaubte ich nicht, dass mir die gefallen würden. Bei mir daheim liegt nämlich ne Open Season CD rum, die ich gewonnen und mir nicht gefallen hatte. Aber Philipp, der auch bei Nils Burri spielte, war auch da in der Band und man kann ja auch erst richtig urteilen, wenn man es selber gehört und gesehen hat. Tja, Red Shoes hatten in dem Sinne das Nachsehen – ich setzte meine Pläne in den Sand. Woher sollte man auch ahnen, dass eine Band live so viel besser ist? Woher sollte man ahnen, dass einen das dann doch so gut gefällt? Die Reggea/Ska-Band aus Bern hat witzige, mitreissende Lieder. Manche vielleicht doch ein wenig albern, aber gerade bei solchen Festivals bringen die die richtige Stimmung, richtiges Sommerfeeling. Sie nehmen sich wohl auch selber nicht immer allzu ernst und schienen viel Spass auf der Bühne zu haben. Dem konnte auch ich schliesslich nicht widerstehen. Und ich fand auch das Outfit toll. Das Ganze war einfach super!

Wake & Jam: Open Season

Wake & Jam: Open Season

 

 

 

 

 

 

 

Patrice
Darauf folgte Patrice. Der Reggea-Musiker aus Deutschland mit Wurzeln in Sierra Leone präsentierte sein Album “The Rising of the Son”. Er stand mit einer drei köpfigen Band auf der Bühne. Seine Musik enthält Elemente aus Jazz-, Soul-, Funk- und Hip-Hop. Gleich von Beginn mochte ich seine Stimme sehr gerne. Er forderte das Publikum immer wieder zum Mitmachen und Mitsingen auf. Gerne kletterte er auch mal auf die Boxen und musste sich dann das Mikro bringen lassen. Machte Spässchen und brachte die Leute zum Lachen. Die Leute waren begeistert. Als Zugabe holte er eine Sängerin für ein Duett auf die Bühne – zeigte sein „gutes und sein böses Gesicht“, wie er erklärte. Es war absolut unterhaltsam und man hat ihm sehr gerne zugehört.

Wake & Jam: Patrice

Irgendwann zwischendurch wurde mal noch eine Flugshow mit einem “Super Puma”-Helikopter gezeigt sowie der Patrouille Suisse. Besonders die Manöver des Super Pumas waren so total beeindruckend. So ein riesen, schweres Ding ist so „gelenkig“. Ich war sicher nicht die einzige mit nem halben Herzinfarkt, als der sich „fallen“ liess. Und der kann sogar rückwärts fliegen. Bevor dann die letzte Band noch die Bühne betrat, gabs einen wunderbaren Sonnenuntergang über dem Murtensee. Und mit der schönen Stimmung auf dem Gelände, konnte man den Sommer so richtig geniessen.

Wake & Jam: Sunset

Johnossi
Mit Johnossi, eine schwedische Indie- und Alternative-Rock-Band, ging der Tag dann zu Ende. War jetzt definitiv nicht meins. Nach dem zweiten, dritten Song langweilte ich mich. Und der Sound war auch plötzlich so viel lauter als bei den Konzerten davor. Ich brauchte dann erst Mal Ohrstöpsel. Mit meinem Tinitus nichts Dummes. Ausserdem hatte ich Hunger. Ja genau, ich erwisch mich in letzter Zeit öfters dabei, dass wenn mich eine Band nicht mitreissen kann, dass sich der Hunger dann dafür bemerkbar macht. Andererseits würd mich das kaum stören und nichts brächte mich von der Bühne weg, bevor die Show nicht zu ende ist. Mit Ohrstöpsel und Essen funktionierte das dann aber definitiv besser. Ich hörte das Konzert von Johnossi dann noch zu Ende. Auf jeden Fall bis wir uns dann Richtung Bus zum Bahnhof machten. Wir wollten den letzten Zug nicht verpassen. Begeistert war ich von denen jetzt nicht sonderlich. Klang für mich alles zu gleich, zu eintönig. Aber war ok.

Auf jeden Fall ist das “Wake & Jam” ein wunderbares Festival auf einem sehr schönen Festgelände. Tolle Atmosphäre und man hat dort alles, was man braucht. Wer möchte, kann während den drei Tagen sogar sein Zelt aufstellen. Ich kann es echt empfehlen. Und für alle Sportbegeisterte ist es natürlich noch spezieller.